Gaëlle Nohant

Gaëlle Nohant
All die gestohlenen Erinnerungen

Saarlouis, Theater am Ring

Kaiser-Friedrich-Ring 26, 66740 Saarlouis (Deutschland) - Karte
All die gestohlenen Erinnerungen - Lesung der Stadtbibliothek Saarlouis und der Buchhandlung Bock & Seip mit der preisgekrönten französischen Autorin Gaëlle Nohant. Am Samstag, 08. März 2025 ist die französische Autorin Gaëlle Nohant mit ihrem packenden und berührenden Roman „All die gestohlenen Erinnerungen“ auf Einladung der Stadtbibliothek Saarlouis und der Buchhandlung Bock & Seip im Theater am Ring Saarlouis zu Gast.Für diesen Roman bekam Gaëlle Nohant 2023 den Grand Prix RTL-Lire, einen der renommiertesten Literaturpreise Frankreichs. Können gestohlene Erinnerungen zurückgegeben werden?

„Ein verblichener Stoffpierrot, ein Medaillon – so schlicht und klein diese Objekte auch sein mögen, jedes birgt ein großes Geheimnis. Jedes wurde einst seinem Besitzer von den Nazis entrissen. Nun soll die Französin Irène sie im Auftrag der Arolsen Archives den Familien der Opfer zurückgeben. Über eine Nummer im Stoff stößt Irène auf den 15-jährigen Lazar, der Buchenwald überlebte und dessen Spur sich als junger Mann in Griechenland verliert. Und sie findet Unglaubliches über die Polin Wita heraus, die das Medaillon in Auschwitz bei sich trug. Wie werden die Nachkommen Lazars und Witas, die über ganz Europa verteilt sind, auf die Schicksale reagieren, die mit den Objekten zu ihnen zurückkehren? Auch Irènes Leben wird nicht mehr dasselbe sein“.

„All die gestohlenen Erinnerungen“ beschäftigt sich mit der Suche nach Überlebenden und Verschollenen – wie auch mit deren Nachkommen und dem Versuch einer Rückgabe des persönlichen Besitzes der NS-Opfer durch die Arolsen Archives in Deutschland. Die Arolsen Archives in Nordhessen wurden 1948 von den Alliierten als internationales Zentrum über NS-Verfolgung gegründet. Sie besitzen das weltweit umfassendste Archiv zu den Opfern und Überlebenden des Nationalsozialismus und bewahren heute noch tausende persönliche Dinge von ehemaligen KZ-Opfern auf. Darunter ganz alltägliche Dinge wie Stifte, Uhren, Brillen, aber auch Eheringe und Fotos. Diesen Sachen sieht man nicht an, welch schreckliche Schicksale sich dahinter verbergen. Es sind die letzten persönlichen Besitztümer von Menschen aus über 30 Ländern, die sie bei ihrer Verschleppung durch die Nazis bei sich hatten.

Die 1973 in Paris geborene Schriftstellerin Gaëlle Nohant wurde durch eine Freundin, die von den Arolsen Archives Auskunft über das Schicksal ihrer Verwandten erhalten hatte, auf Dokumente von Robert Desnos im Arolsen Archives aufmerksam gemacht. Robert Desnos war ein französischer Schriftsteller und Journalist, der selbst noch im KZ Lyrik verfasste.
Die Autorin hatte einen biografischen Roman über Desnos geschrieben und jahrelang zu ihm recherchiert, kannte jedoch weder diese Dokumente noch diese Institution. Von der Arbeit des Arolsen Archives fasziniert und begeistert, beschäftigt sie sich mit der Geschichte und der Arbeit des Archives. Im Rahmen der #StolenMemory Kampagne wird nach Familien der KZ-Häftlinge gesucht, um ihnen die Besitztümer ihrer Angehörigen und damit auch deren Geschichte zurückzugeben.

Über drei Jahre bringt sie ihre Arbeit an dem Buch über eine Fülle von Archivmaterialien zu den Geschichten der Opferfamilien. Von der Presse und der Kritik gefeiert, erscheint das Buch 2023 in Frankreich unter dem Titel „Le bureau d'éclaircissement des destins“ und wird mit dem Grand Prix RTL-Lire 2023 ausgezeichnet. Ende 2024 erscheint die deutsche Ausgabe unter dem Titel „All die gestohlenen Erinnerungen“ im Piper Verlag. Die von Gaëlle Nohant fiktiv angelegten Handlungen und Figuren basieren auf historischen Tatsachen. Geschrieben hat Gaëlle Nohant ihren Roman besonders für junge Leser: Dass diese sich von dem Buch so angesprochen fühlen, erfüllt sie mit Hoffnung. Über das Buch und dessen Entstehen wird die Publizistin Sharon Adler mit Gaëlle Nohant reden. Sie wird den Abend auch moderieren.

Die Fotografin und Journalistin Sharon Adler ist selbst Nachfahrin von Holocaust-Überlebenden. Sie wurde 1962 in West-Berlin geboren und wuchs in Deutschland, Holland und Israel auf. Sie ist Gründerin und Herausgeberin der Frauen-Online-Zeitschrift und des Informationsportals AVIVA-Berlin und ist Mitglied des Vorstandes der Stiftung ZURÜCKGEBEN. Stiftung zur Förderung jüdischer Frauen in Kunst und Wissenschaft.

Bei der Veranstaltung am 08. März 2025 werden auch ausgesuchte Textstellen des Romans „All die gestohlenen Erinnerungen“ gelesen. Während die Autorin selbst aus ihrem französischen Original „Le bureau d'éclaircissement des destins“ lesen wird, wird Sharon Adler aus der deutschen, bei Piper erschienenen, Ausgabe „All die gestohlenen Erinnerungen“ rezitieren. Die Stadtbibliothek Saarlouis und die Buchhandlung Bock & Seip freuen sich, Gaëlle Nohant mit ihrem Roman, den die franz. Tageszeitung „Libération „Historisch faszinierend, menschlich herzzerreißend“ lobte “ und Sharon Adler zum Gespräch in Saarlouis begrüßen zu können.

Die Lesung findet am Samstag, 08. März 2025 um 19 Uhr im Theater am Ring, der Heimat der Stadtbibliothek Saarlouis, statt. Einlass ist um 18:30 Uhr.
Rollstuhlfahrer-Information
barrierefreier Zugang (Fahrstuhl)
Eintrittskarten/Platzreservierungen für Rollstuhlfahrer*innen und deren Begleitung sind ausschließlich unter 0 68 31 / 69 89 060 oder per Mail unter Stadtbibliothek@saarlouis.de erhältlich. Die Begleitperson erhält eine Freikarte, hierzu muss bei Abholung an der Abendkasse der Schwerbehindertenausweis die Kennzeichnung „B“ enthalten und vorgelegt werden.
Veranstalter: Kreisstadt Saarlouis
im Auftrag von: Stadtbibliothek Saarlouis und Buchhandlung Bock & Seip
Bild links: © JF Paga / Bild rechts: © Piper Verl
Preise
 
1
Sitzplatz
Normalpreis€ 10.00
Schüler, Studenten€ 7.00
Sa., 08.03.2025 - 19.00 Uhr Tickets bestellen
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