Der Sturm

Der Sturm
Schauspiel von William Shakespeare

Koblenz, Festung Ehrenbreitstein - Theaterzelt

56077 Koblenz (Deutschland) - Karte
Shakespeares „Der Sturm“ wird ab 1. Februar 2025 im Theaterzelt auf der Festung Ehrenbreitstein in der Regie von Schauspieldirektorin Caro Thum aufgeführt. Ihre Perspektive nimmt Themen wie Machtmissbrauch, Klimawandel und Unterdrückung in den Fokus und beschäftigt sich mit der Beziehung zwischen Mensch und Natur. Ein gewaltiger Sturm umtost die karge einsame Insel, auf die Prospero, vormals nicht unumstrittener Herzog von Mailand, sich vor zwölf Jahren gemeinsam mit seiner Tochter Miranda gerettet hat. Damals hatte ihn sein Bruder Antonio durch eine Intrige gestürzt und auf hoher See aussetzen lassen. Inzwischen regiert Prospero die Insel und deren Wesen und Geister wie den Luftgeist Ariel und den Ureinwohner Caliban, doch groß sind Verdruss und der Wunsch nach Vergeltung. Als die Gelegenheit günstig ist, entfesselt Ariel auf Prosperos Geheiß einen Sturm, in dem seine Feinde, allen voran sein Bruder Antonio, der aktuelle Herzog von Mailand, Schiffbruch erleiden und auf ebendieser Insel stranden. Nun setzt ein ausgeklügelter Plan Prosperos ein, der die vergangenen und gegenwärtigen Schicksale der Überlebenden des Schiffsunglücks und der Inselbewohner durcheinander rüttelt, ihm seine gestohlene Macht zurückgibt und ihm eine Aussöhnung mit der eigenen Geschichte ermöglicht. Doch zu welchem Preis?

Shakespeares märchenhaftes Stück experimentiert mit den Themen Macht und Ausbeutung, Zivilisation und Natur und der Utopie eines möglichen Neubeginns. Die magische Welt dieser Insel, die Naturkräfte, die schwindenden Grenzen zwischen Traum und Realität sowie Machtanspruch und Natur werden in dieser Inszenierung durch das Zusammenspiel der Sparten Schauspiel und Puppentheater zu einem düster-verspielten Theatererlebnis, das in einem windumbrausten Zelt den idealen Spielort findet. Dem Luftgeist Ariel stehen drei Naturgeister zur Seite, die die Elemente Erde, Feuer und Wasser als beeindruckende Groß-Puppen verkörpern (Puppenbau: Christof von Büren) und Ariels Weisungen folgen, doch alle vier sind Prospero unterworfen, der ihre Güte ausnutzt und ihre Kräfte für seine Zwecke instrumentalisiert – sinnbildlich für die Ermächtigung und Ausbeutung des Menschen gegenüber der Natur. Darüber hinaus spielt eine weitere Puppe eine elementare Rolle auf der Bühne, und zwar Calibans Alter Ego, die wie eine Verkörperung des inneren Kindes einen Blick in seine Seele erlaubt und visualisiert. Mit diesem Stilmittel gelingt es Regisseurin Caro Thum, den Charakter Caliban besonders facettenreich und tief zu zeichnen und vor allem: das Publikum nachdrücklich zu berühren.

Die Puppe erhöht die Zugänglichkeit zur Figur Caliban bedeutsam, anhand dessen Schicksal in dieser Inszenierung sehr laut Kritik an Kolonialismusverbrechen, Ungerechtigkeit und an Selbsterhöhung über andere Menschen, Völker, Kulturen sowie die Natur geübt wird. Die von Shakespeare wie ein tropisches Paradies beschriebene Insel gleicht hier einer Einöde (Bühnenbild: Dorit Lievenbrück). Wie Grabsteine ragen vermeintlich Bäume, doch sind es eher Totempfähle aus Stahlträgern empor, ihre Krone bildet der entwurzelte Fuß – die Spuren von Plünderung und Zerstörung sind deutlich zu sehen und zu hören, denn auch die Inselgeräusche klingen nicht mehr nach Dschungel (Musik: Christian Meyer). Sonst gibt es da nichts auf der Insel, außer das was die gestrandeten Menschen mitbringen: vor allem Plastik in verschiedenster Form. Müll – wie es letztlich auch die ganze Kleidung ist, die mit den Schiffbrüchigen angeschwemmt wird: trendig, schimmernd, sehr schnieke (Kostüme: Charlotte
Sonja Willi) gegenüber jener der Inselbewohner: abgetragen, zerfetzt, zusammengesucht.

Die Insel fördert bei den meisten Gestrandeten das Schlechteste zutage – es zeigen sich die hässlichen Gesichter von Egoismus, Niedertracht und Verrat, Verschwendung und Achtlosigkeit gegenüber einander und der eigenen Umwelt. Doch es gibt auch Gegenbeispiele, die hoffen lassen oder erinnern, dass Macht ein Konstrukt ist, das auch vom Unbedeutsamsten gefährlich ins Wanken bis hin zum Einsturz gebracht werden kann; dass Liebe verbindet und Verzeihen erfüllender ist als Vergeltung und dass letztlich nicht der Mensch über die Natur herrscht, auch wenn er offenkundig ganz erheblichen Einfluss ausübt.

Ermäßigte Preise gelten für Kinder, Schüler, Studierende, Auszubildende, Absolventen von Freiwilligenjahren, Empfänger von staatlichen Sozialleistungen sowie Schwerbehinderte (ab 80 % GdB).
Rollstuhlfahrer-Information
Wenn Sie gehbehindert sind, informieren Sie bitte bei Ihrer Kartenbestellung die Theaterkasse oder wenden Sie sich vor Vorstellungsbeginn an unser Einlasspersonal. Wir sind Ihnen gerne behilflich. Der Tarif für Schwerbehinderte kann ab einem Behinderungsgrad von 80% in Anspruch genommen werden. Begleitpersonen für Rollstuhlfahrer(innen) zahlen keinen Eintritt. Die Anzahl der Rollstuhlplätze ist aus baulichen Gründen beschränkt. Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte telefonisch an die Theaterkasse. Telefon Theaterkasse: 0261 / 129 2840 & 2841
Veranstalter: Theater Koblenz
Bild links: © Matthias Baus / Bild rechts: © Matthias Baus
Sa., 01.02.2025 - 19.00 Uhr Tickets bestellenPreise
Preise:
 
1
Sitzplatz
2
Sitzplatz
3
Sitzplatz
4
Sitzplatz
5
Sichtbehindert
Normalpreis€ 60.50€ 53.90€ 42.90€ 29.70€ 14.30
Ermäßigt€ 60.50€ 29.70€ 25.30€ 18.70€ 14.30
Mo., 03.02.2025 - 19.00 Uhr Tickets bestellenPreise
Fr., 07.02.2025 - 19.00 Uhr Tickets bestellenPreise
So., 09.02.2025 - 18.00 Uhr Tickets bestellenPreise
Mi., 12.02.2025 - 19.00 Uhr Tickets bestellenPreise
Do., 13.02.2025 - 19.00 Uhr Tickets bestellenPreise
Di., 18.02.2025 - 19.00 Uhr Tickets bestellenPreise
Do., 20.02.2025 - 19.00 Uhr Tickets bestellenPreise
So., 23.02.2025 - 14.30 Uhr Tickets bestellenPreise
Mo., 24.02.2025 - 19.00 Uhr Tickets bestellenPreise
So., 09.03.2025 - 18.00 Uhr Tickets bestellenPreise
Sa., 22.03.2025 - 19.00 Uhr Tickets bestellenPreise
So., 23.03.2025 - 18.00 Uhr Tickets bestellenPreise
Home
    Login